Diagnose der Schambeinentzündung

Kernspintomographie, Röntgen, Szintigraphie und Differentialdiagnose

Röntgenbild: Beidseitige Ostitis pubis
Bild einer beidseitigen Ostitis pubis mit Beteiligung der linksseitigen Adduktorenmuskulatur

Kernspintomographie

Die Diagnose der Schambeinentzündung wird mit einer kernspintomographischen Untersuchung des Beckens gestellt. Diese Kernspintomographie kann mit und ohne Kontrastmittel durchgeführt werden. In dieser Untersuchung lässt sich ein Ödem im Schambeinknochen nachweisen. Dieses Ödem kann sich akut oder chronisch herausbilden und ist vermutlich Folge eines Stresses des vorderen Beckenrings. Mit einer radiologischen Rückbildung eines solchen Ödems ist nicht vor 3 Monaten zu rechnen, so dass auch kurzfristige radiologische Kontrollen nicht sonderlich sinnvoll erscheinen.

Das diagnostizierte Ödem kann nunmehr einseitig oder beidseitig auftreten bzw. die angrenzende Muskulatur mit einschließen. Inwieweit anfänglich lediglich ein Knochenödem und später eine Beteiligung der Muskulatur zu beobachten sind, ist nicht geklärt. Es wäre aber möglich, dass das reine knöcherne Ödem ein erstes Stadium einer sich, unter weiterer körperlicher Belastung, auch weiter entwickelnden Schambeinentzündung darstellt. In diesem Fall wäre eine frühzeitige Diagnose mittels MRT von Vorteil für den Patienten und eine Sportkarenz könnte einer langwierigen Erkrankung vorbeugen.

Röntgen

Die Röntgenuntersuchung des Beckens zeigt am Schambein beim Vorliegen einer Schambeinentzündung Sklerosezonen und Unregelmäßigkeiten des Symphysenspaltes als indirekte Zeichen einer Schambeinentzündung. Diese röntgenologischen Zeichen zeigen sich allerdings auch bei degenerativen Veränderungen (Abnutzungserscheinungen) am alternden Skelett und sind nicht spezifisch.

Röntgenbild: Becken mit degenerativen Zeichen
Röntgenbild eines Beckens mit deutlichen degenerativen Zeichen im Bereich der Symphyse und offenbar abgelaufener Instabilität

Szintigraphie

Die Szintigraphie ist eine radiologische Methode mit der entzündliche Veränderungen nachgewiesen werden. Hierbei wird eine radioaktiv markierte Substanz in den Körper über die Venen injiziiert und deren Anreicherung im Knochen gemessen. Aus der Verteilung der Substanz über die Zeit können Rückschlüsse auf Entzündungsprozesse gezogen werden. Zum Nachweis einer Schambeinentzündung ist eine Szintigraphie nicht nötig. Sinnvoll erscheint sie um entzündliche Veränderungen des Iliosacralgelenks nachzuweisen, die ebenfalls Schmerzen in der Leistenregion verursachen können.

Differentialdiagnose

Neben der Diagnostik einer Ostitis pubis ist es von entscheidender Wichtigkeit,
Begleiterkrankungen der Leistenregion zu diagnostizieren bzw. auszuschließen.
Hierzu zählen Erkrankungen des Hüftgelenks, der Leistenregion, der Lendenwirbelsäule, des Iliosacralgelenks, Erkrankungen des Unterbauches, wie eine Appendizitis, urologische Erkrankungen und selbstverständlich Erkrankungen der muskulären und ligamentären Strukturen (Bandverbindungen).

Erweiterte Diagnostik

Informationen zur erweiterten Diagnostik – Neurologische Diagnostik, Isokinetischer Muskelfunktionstests, CT-gestützte Facetteninfiltration sowie Infiltration der Schambeinfuge – finden Sie auf der Seite „Erweiterte Diagnostik“ der Praxis Dr. Jens Krüger. zum Seitenanfang